Sonntag, 2. Januar 2011

Neuer Nähkurs

Multi-Kulti im kreativen Nähkurs

WERNE ▪ Die Nähmaschinen rattern, die Kettelmaschine surrt: Der wöchentliche Nähkurs, den Wibke Filipponi in der Familienstätte leitet, ist in vollem Gange. Die Hutmachermeisterin und ambitionierte Schneiderin ist mit ihren Schülerinnen zufrieden: mit viel Fantasie und Geduld sind interessante Kleidungsstücke entstanden.

Katia Saado zeigt ihr gelungenes Trägerrröckchen. Kursleiterin Wibke Filipponi ist begeistert..

Katia Saado zeigt ihr gelungenes Trägerrröckchen. Kursleiterin Wibke Filipponi ist begeistert..

Die Kursteilnehmerinnen haben etwas gemeinsam: Für alle ist es der erste Kursus in Sachen Nähen. Und alle wollten schon immer ihre eigenen Kleidungs-Ideen verwirklichen. Und noch etwas zeichnet die kleine Gruppe aus: Multi-Kulti geht es zu, wenn sich die Hobby-Schneiderinnen jeweils am Mittwochmorgen treffen.

Lilian Osagie beispielsweise stammt aus Nigeria. Seit 1993 wohnt sie in Werne. Als erstes Werk verpasste sie einer bunt gemusterten Bluse, die sie auf einem Afro-Markt erstanden hatte, eine perfekte Passform. „Es macht Spaß, wenn wir hier Einzelteilen eine neue oder attraktivere Form geben können“, freut sich auch die Kursleiterin über den Erfolg ihrer Schülerin.

Schon lange hatte Katia Saado mit dem Nähen geliebäugelt. „Ich wollte eigentlich Designerin werden und meine eigene Kleidung tragen“, sagt die junge Frau, die gebürtig aus dem Libanon stammt. Diese Träume kann sie nun mit Hilfe von Wibke Filiponi in die Tat umsetzen. Es entstand ein niedlicher Kinderrock, über den sich nun eine kleine Nichte freut.

Die angehende Studentin Kamla Kaj, deren Eltern aus dem Libanon stammen, wagte sich an ein grünes Sommerkleidchen. Bis sie es ausführen kann, wird es wohl noch etwas dauern. Jetzt hat sie ein neues Werk in Angriff genommen: Eine ausgefallene Tasche soll es werden.

Kirsten Schulz, sie kommt gebürtig aus Dänemark, hat in der Schule schon das Nähen gelernt. Den Ausschlag für den Nähkurs gaben einige Stoffe, die sie von ihrer Tochter geschenkt bekam. Aus roter Seide fertigte sie im Kursus eine elegante Bluse.

Den Vogel schoss allerdings Britta Löchter mit einem kuscheligen Kinderpullover ab. Ihre Tochter Jette zog das gute Stück drei Tage lang nicht aus und sagte anschließend: „Mama, du kannst stolz sein, dass du so einen schönen Pullover gemacht hast, für den du so geliebt wirst.“ Da versteht es sich von selber, dass Britta Löchter natürlich weiter nähen wird.

Für Kursleiterin Wibke Filipponie war die aktive Beteiligung am Christophorus-Musical der Anlass, in Werne einen Nähkurs anzubieten. Ihr Ziel ist es, mit möglichst viel Phantasie und guten Einfällen ganz persönliche Kleidungsstücke zu fertigen. Von ihrer langjährigen Erfahrung können die Kursteilnehmer profitieren.

Aber die Musical-Erfahrung hat der Kursleiterin noch einen weiteren „Auftrag“ eingebracht. Derzeit hilft sie, die Kostüme für das aktuelle „Geierabend“-Programm zu fertigen. Der „Ruhrpottkarneval“, der auf Zeche Zollern 3/4 in Dortmund beheimatet ist, ist ein fester Anker der Revierkultur geworden und ein Mix aus Comedy, Kabarett und Satire.

Für alle ambitionierten Näher oder Näherinnen oder solche, die es werden wollen, bietet Filipponi im kommenden Halbjahr wieder einen Nähkursus in der Fabi an. Er beginnt am 19. Januar. Jeweils mittwochs kann dann von 9 bis 11.15 Uhr genäht werden. ▪ luk

Anmeldungen sind bei der Familienbildungsstätte unter Tel. 400 210 möglich.

Vielen Dank für diesen schönen Artikel im Westfälischen Anzeiger!

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